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Ein Spaziergang der Stille – Wie bewusste Wahrnehmung Kinder in ihrer Resilienz stärkt

by - März 09, 2025

Unser Alltag ist oft laut und hektisch – für Kinder genauso wie für uns Erwachsene. Schule, Freundschaften, Konflikte oder einfach die vielen täglichen Reize fordern sie heraus. Deshalb ist es mir besonders wichtig, frühzeitig die Resilienz zu stärken. Denn wer schon als Kind lernt, mit Stress umzugehen und seine Umgebung bewusst wahrzunehmen, kann später gelassener durch schwierige Lebensphasen gehen.

Neben Meditation, autogenem Training, Mandala-Malen und anderen entspannenden Methoden haben wir diesmal eine ganz einfache, aber wirkungsvolle Übung ausprobiert: Einen Spaziergang der Stille.

Mit Lucky und Muffin in die Stille eintauchen

Diesmal war es kein Spaziergang wie jeder andere – ich bin gemeinsam mit Motte und unseren Ponys Lucky und Muffin unterwegs gewesen. Zunächst war alles wie gewohnt: Wir liefen unsere übliche Runde, redeten und genossen die Natur. Doch an einem bestimmten Punkt sagten wir: „Ab jetzt schweigen wir und beobachten ganz bewusst unsere Umgebung.“

Vorab hatten wir ein paar einfache Regeln besprochen:

Wir achten besonders auf die Vögel – ihr Zwitschern, ihre Bewegungen in den Bäumen, ihr Verhalten.

Wir schweigen bis zu einem festgelegten Punkt und lassen unsere Sinne sprechen.

Danach reflektieren wir, was wir wahrgenommen haben.

Die Herausforderung der Stille – und ihre Magie

Für viele ist es ungewohnt, in Gesellschaft bewusst zu schweigen. Doch genau darin liegt der Wert dieser Übung. Während unserer stillen Phase bemerkten wir plötzlich so viel mehr:

Unterschiedliche Vogelstimmen – manche sanft, manche laut und rufend.

Ein kleiner Vogel, der von Ast zu Ast hüpfte, als würde er uns beobachten.

Das entfernte Dröhnen eines Flugzeugs über uns.

Ein Rasenmäher, der in der Ferne angeworfen wurde.

Ein Auto, das vorbeifuhr und sich langsam wieder aus unserem Hörbereich entfernte.

All das hätten wir in einem normalen Gespräch vermutlich überhört. Doch in der Stille wurde uns bewusst, wie viel Leben um uns herum ist – selbst in scheinbarer Ruhe.

Warum diese Übung so wertvoll ist

Nach dem Spaziergang reflektierten wir:

Was hat jeder von uns wahrgenommen?

Konnten wir Unterschiede in den Vogelstimmen erkennen?

War es angenehm oder eher anstrengend, in der Stille zu sein?

Warum fällt es uns manchmal schwer, einfach nur zu beobachten?

Diese Art der Achtsamkeitsübung hilft Kindern nicht nur, ihre Umgebung bewusster wahrzunehmen, sondern auch, innere Ruhe zu finden. Sie lernen, dass Stille nicht leer oder langweilig sein muss, sondern voller kleiner Details steckt. Und das Beste: Diese Übung lässt sich kinderleicht in den Alltag integrieren.

So kannst du die Übung selbst ausprobieren

Ein Spaziergang der Stille lässt sich überall umsetzen – im Wald, im Park oder einfach auf dem Weg zur Schule. Wichtig ist nur, einen Abschnitt bewusst schweigend zu gehen und mit allen Sinnen wahrzunehmen.

Ein besonderer Fokus auf Vögel kann das Erlebnis noch intensiver machen. Vielleicht entdeckt ihr neue Arten, erkennt Unterschiede im Gesang oder beobachtet ihr Verhalten.

Ob allein, mit den Kindern oder als Familie: Wer regelmäßig solche kleinen Achtsamkeitsmomente einbaut, schafft eine wertvolle Basis für mehr innere Ruhe und Resilienz – und lernt, die Welt um sich herum mit neuen Augen zu sehen.

Hast du schon einmal bewusst die Stille wahrgenommen und auf Vogelstimmen geachtet? Ich freue mich auf deine Gedanken dazu!

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