Buchrezension: Raum von Emma Donoghue
Inhalt des Buches:
"Raum" erzählt die Geschichte des fünfjährigen Jack und seiner Mutter, die in einem kleinen, abgeschotteten Raum leben, der für Jack die ganze Welt darstellt. Jack wurde in diesem Raum geboren und kennt nichts anderes. Alles, was er sieht und erlebt, wird durch die engen Grenzen dieses Raums definiert. Für ihn ist der Raum sein Zuhause, ein Ort voller Liebe und Sicherheit, den seine Mutter geschaffen hat, um ihn vor der harten Realität zu schützen.
Doch für Ma, Jacks Mutter, ist der Raum ein Gefängnis. Sie wurde vor Jahren von einem Mann, den Jack nur als "Old Nick" kennt, entführt und in diesem Raum festgehalten. Trotz der bedrückenden Umstände gibt Ma nicht auf. Sie erzieht Jack mit all der Liebe, die sie aufbringen kann, und findet kreative Wege, ihm ein Leben innerhalb dieser Grenzen zu ermöglichen.
Die Geschichte nimmt eine Wendung, als Ma beginnt, einen Ausbruch zu planen. Jack soll ihr dabei helfen, auch wenn er die Welt außerhalb des Raums nicht kennt und fürchtet. Nach ihrer Flucht müssen Jack und Ma sich einer völlig neuen Realität stellen, die für Jack fremd und überwältigend ist.
Mein Eindruck:
Das Buch wird aus der Perspektive des kleinen Jack erzählt, was dem Leser einen einzigartigen Einblick in die kindliche Wahrnehmung gibt. Diese Erzählweise verstärkt die Intensität der Geschichte, da man die Ereignisse durch die unschuldigen Augen eines Kindes erlebt. Dieses Buch hat mich emotional gefesselt– es ist so intensiv, dass es dir manchmal den Atem raubt und deinen Brustkorb enger werden lässt.
Trotz der düsteren und bedrückenden Thematik schimmert durch Jacks kindliche Hoffnung immer ein Lichtstrahl, der das Buch erträglicher macht. Diese Mischung aus Dunkelheit und Hoffnung macht "Raum" zu einem außergewöhnlich packenden Roman, der bis zur letzten Zeile fesselt.
Fazit:
"Raum" ist ein Roman, der ein starkes Gemüt erfordert, da er den Leser tief berührt und manchmal verstört. Die intensive Erzählweise und die emotionale Tiefe lassen das Buch kaum aus der Hand legen. Nach der Lektüre wünschst ich mir etwas Leichtes und Positives, um die Schwere dieser Geschichte auszugleichen – ein Zeichen dafür, wie nachhaltig Emma Donoghues Werk in Erinnerung bleibt.
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