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Loslassen – Eine Reise durch Erinnerungen

by - Januar 17, 2025

Es ist an der Zeit loszulassen. Zeit, alte Kapitel zu schließen, Erinnerungen wertzuschätzen und das Zuhause von Dingen zu befreien, die wir längst nicht mehr nutzen. Momentan arbeiten wir Stück für Stück daran, Spielzeug, Bücher und andere Dinge auszusortieren – Dinge, die unsere Vergangenheit erzählen. Wir spenden, verkaufen oder geben sie weiter. Und obwohl das Aussortieren mittlerweile Routine ist, bleibt es eine emotionale Herausforderung, vor allem für mich.


Ich blicke auf all die Gegenstände, die einst ein fester Teil unseres Lebens waren. Sie sehen noch aus wie neu, fast unberührt. Motte war immer so vorsichtig und liebevoll mit ihren Sachen, dass kaum Gebrauchsspuren zu sehen sind. Aber hinter jedem Spielzeug, hinter jedem Buch steckt eine Geschichte.


Die ersten Jahre – Schön und doch so schwer


Als ich das erste Mal Mutter wurde, war mein Leben ein Wirbelsturm aus Freude, Unsicherheit und Ängsten. Es war eine Zeit, die ich nicht so genießen konnte, wie ich es mir gewünscht hätte. Die körperliche Erschöpfung nach der Geburt, die ständigen Sorgen um einen Kitaplatz, die Angst, meinen Job zu verlieren – all das überschattete die ersten Monate.


Es gab so viele kostbare Momente, die ich nicht voll auskosten konnte. Heute, während ich die Dinge einpacke, denke ich an all diese Erinnerungen zurück: Motte, die das erste Mal Fieber hatte, oder die Nächte, in denen ich an ihrem Bett wachte, während sie mit einer dicken Erkältung kämpfte. Ich war voller Angst, aber auch voller Liebe.


Was ich heute anders machen würde


Wenn ich noch einmal ein kleines Baby in den Armen halten dürfte, wäre ich so viel gelassener. Ich würde weniger zweifeln, weniger planen und mehr im Moment leben. Ich würde mir selbst mehr zutrauen. Denn eines habe ich gelernt: Egal, wie viel man über Kinder weiß – als Mutter fängt man trotzdem von vorn an.


Auch wenn ich Erzieherin bin und jahrelang mit Kindern gearbeitet habe, war das Muttersein eine völlig neue Welt. Als ich Motte zum ersten Mal im Arm hielt, war ich überwältigt von diesem Gefühl. Dieses kleine, hilflose, wunderschöne Wesen hat alles verändert.


Abschied von der Vergangenheit


Während ich hier auf dem Boden sitze und all diese kleinen Schätze einpacke, fühle ich eine Mischung aus Wehmut und Dankbarkeit. Die Gegenstände gehen, aber die Erinnerungen bleiben. Ich weiß, dass wir als Familie unseren Weg gefunden haben – mit den richtigen Menschen an unserer Seite, die uns in schweren Zeiten unterstützt haben.


Es ist ein Prozess, das Loslassen. Es fällt nicht immer leicht, aber es fühlt sich auch befreiend an. Denn letztlich mache ich Platz für neue Abenteuer, neue Erinnerungen, und für die Zukunft, die vor uns liegt.


Und während ich das tue, blicke ich mit einem Lächeln auf die Vergangenheit zurück.




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